„Machen, Machen, Machen“ rät die Gründerin Sylvia Allwinn von HappyCityKids

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Die Gründerin Sylvia Allwinn wagte den Sprung ins kalte Wasser: Sie kündigte Ihre sichere Festanstellung, um sich mit einem eigenen neu entwickelten Produkt, ein Spielteppich im Stadtdesign, am Markt zu positionieren.

Für Ihr neues Label HappyCityKids beauftragte mich die Produktmanagerin das Logodesign und die Website zu entwerfen. Nach dem ersten erfolgreichen Teppich im Frankfurter Stadtdesign, folgten nun Köln und München, weitere Städte und Produkte sind in Aussicht. Wir sind gespannt! Und vor allem neugierig, wie es ihr in der Gründungsphase ergangen ist:

Spielteppich fuers Kinderzimmer

WOHER KAM DIE IDEE FÜR DEIN BUSINESS?

Geschäftsideen entstehen ja oftmals aus einem persönlichen Problem – so auch bei mir. Allerdings liegt die Initialzündung meiner Idee schon 10 Jahre zurück. Nachdem ich damals das Internet nach schönen Straßenteppichen für meinen autobegeisterten Sohn durchstöbert hatte ohne fündig zu werden, kam zum ersten Mal die Idee auf. Ich dachte mir: “Das muss doch bessergehen.“ Gestört haben mich – damals wie heute – vor allem die Farben, die Designs und die Materialien.

Neben meinem Job im Marketing und dem Familienmanagement mit 2 Kleinkindern, blieb letztlich keine Zeit sich dem Projekt intensiver zu widmen. So fiel es in eine Art „Dornröschenschlaf“ -im Hinterkopf hatte ich es aber immer.

2016 war die Zeit dann reif für eine grundsätzliche Veränderung. Nach 15 Jahren bei der Firma Merz mit vielen spannenden Projekten und tollen Kolleg(inn)en habe ich beschlossen zu kündigen und etwas ganz Neues zu wagen. Ich habe bewusst den Schritt aus der Komfort-Zone gewagt und bin ins kalte Wasser gesprungen. Die Kündigung war wichtig, um den Kopf für das neue Projekt frei zu haben.

©FotoFünkchen-Ulrike Glesius

WIE HAST DU ANGEFANGEN?

Aufgrund meiner langjährigen Marketingerfahrung ist mir der Anfang leichtgefallen, da ich ja schon viele Produkte von der Idee bis ins Regal gebracht habe. Allerdings ist es doch etwas anders, wenn man sich in einen ganz neuen Markt bewegt und keinen Zugriff auf Marktzahlen und viele erfahrene Kollegen hat.

Der erste Schritt ist immer die Marktrecherche, die mir zeigte, dass sich in den letzten 10 Jahren zwar viel im Bereich Spielteppiche getan hatte, aber meine Idee vom Stadtdesign noch nicht so umgesetzt wurde, wie ich es mir vorstellte. Dann habe ich einige Mütter zur Marktforschung eingeladen um die Bedürfnisse der Zielgruppe nochmal im Detail zu definieren. Die Idee vom Stadt-Design kam sehr gut an. Anschießend habe ich einen Design-Contest gemacht und mehrere Design-Routen entwickelt, um auch diese wieder bei Eltern und Kindern zu testen…Diese Phase hat – ebenso wie die parallel laufende Phase der Findung eines geeigneten Produzenten – am meisten Zeit in Anspruch genommen.

Um mich zu finanzieren habe ich einen Gründungszuschuss beantragt. Die Erstellung des Businessplans war zeitaufwendig, aber auch sehr sinnvoll, um nochmal alle Gedanken zu sortieren. Schließlich mussten Logo, CI und Webauftritt definiert werden. Dazu habe ich mir professionelle Unterstützung bei Christine Sehm geholt, die ich auf einem Mompreneur-Treffen kennengelernt habe – ein Glücksgriff!

WAS WAREN DEINE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

1. Der Schritt der Kündigung war nach 15 Jahren nicht einfach, denn man gibt ja auch viel auf – die Entscheidung war für mich aber richtig und wichtig.

2. Eine wirklich große Herausforderung ist es dran zu bleiben und an seine Idee zu glauben, auch wenn es nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat – was ziemlich häufig vorkommt…

3. Das Jonglieren zwischen Job und Familie ist und bleibt eine Herausforderung. Ich hoffe, dass es besser wird, wenn das Business erstmal richtig läuft und Teile der Logistik ausgelagert werden können. Zum Glück sind meine Kinder mit 10 und 13 nun schon etwas selbstständiger, aber natürlich brauchen sie mich noch immer. Das Thema Schule und Lernen ist auch kein Selbstläufer. Ich arbeite jetzt noch viel mehr als vorher in meiner Festanstellung, aber zumindest bin ich greifbar als Mama und kann mir die Zeit freier einteilen. Ich muss mich jedoch oft bewusst dazu zwingen dies auch wirklich zu nutzen und mir Freiräume schaffen.

©FotoFünkchen-Ulrike Glesius

WOBEI HAST DU AM MEISTEN GELERNT?

Es hört sich komisch an, aber im Grunde aus all dem, was nicht geklappt hat.

Es gibt immer einen Weg – oft jedoch nicht den, den man zuerst im Kopf hatte. Das war zwar in meinem Job vorher auch oft so, aber wenn man für alles selbst verantwortlich ist, heißt es noch mehr flexibel zu bleiben und sich ständig an die neuen Gegebenheiten anpassen. Man kann nicht auf Entscheidungen vom Chef warten. Also heißt es ständig schnelle pragmatische Entscheidungen treffen und oft auch einfach „Augen zu und durch“! Man lernt wie immer im Leben nur aus der Erfahrung und der Rat heißt daher einfach: MACHEN, MACHEN, MACHEN!

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht der Kontakt zu anderen Gründern z.B. auf Startup Messen, Mompreneur etc. Man kann erstens viel aus den Erfahrungen anderer lernen, aber auch Kraft tanken, wenn man hört, dass es bei anderen auch nicht immer alles auf Anhieb funktioniert.

Corporate Design fuer Kinderspielteppich, Visitenkarte Website

WAS WÜRDEST DU ANDEREN RATEN, DIE SICH MIT EINEM NEUEN PRODUKT SELBSTÄNDIG MACHEN MÖCHTEN?

1. MACHEN:

Wenn ihr eine gute Idee habt, an die ihr glaubt, lautet mein Rat auf jeden Fall: „MACHEN“!
Sonst wisst ihr ja nie, ob es geklappt hätte! Habt den Mut, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

2. DURCHHALTEN:

Selbstständigkeit ist natürlich auch eine Typ-Sache. Es bedarf schon viel Eigenmotivation. Wenn der 50. Anruf bei einem möglichen Produzenten noch immer nicht zum Erfolg führt, dann kann einen das schon ganz schön runterziehen. Dann hilft nur: „Durchatmen und weitermachen…“! Man muss es also wirklich wollen, viel Liebe und Zeit in das Projekt stecken und auch Durststrecken durchstehen. Mich spornt die Neugier auf Neues täglich an und wenn man erstmal angefangen hat, eröffnen sich plötzlich ganz neue Türen.

3. FACHMÄNNISCHE HILFE EINHOLEN:

Es gibt ein großes Angebot an Unterstützung für Gründer. Auch hier muss man sich erst einmal durch den Dschungel der Möglichkeiten kämpfen – das ist zeitaufwendig, lohnt sich aber.

4. NEUGIERIG BLEIBEN & POSITIV DENKEN:

Natürlich habe ich noch große Pläne mit HappyCityKids, aber noch stehe ich ganz am Anfang und weiß nicht, wie es in 5 Jahren aussieht. Was ich jedoch jetzt schon sagen kann ist: Egal wie alles weitergeht, es hat sich auf jeden Fall gelohnt den Schritt zu machen!
Ich habe so viel Neues gelernt und so viele neue tolle Leute kennengelernt – das alleine war es schon wert, den Weg zu gehen.

Ich denke man braucht eine Portion Ehrgeiz, Disziplin, Neugier und Leidenschaft für die Geschäftsidee – dann kann es sofort losgehen…

Vielen Dank, liebe Sylvia für das motivierende Interview und viel Erfolg weiterhin mit Happy City Kids!

Lass uns dein Designprojekt besprechen.

Wenn du Interesse hast, dein Projekt unverbindlich zu besprechen, dann melde dich gerne. Ich freue mich, von deinen Branding & Webdesign Plänen zu hören.

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